Melatonin bekämpft tumorbedingte Fettsucht

Zeitungsartikel erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 28.08.2002

Patienten mit einem bestimmten Hirntumor, der meist schon im Kindesalter auftritt, leiden oft an Schläfrigkeit und Fettsucht. Das ist maßgeblich auf einen Mangel an Melatonin zurückzuführen, jenem "Schlafhormon", das sich bei der Bekämpfung des Jetlags nach Langstreckenflügen bewährt hat. Zu diesem Ergebnis, das zugleich eine neue Therapiemöglichkeit eröffnet, sind jetzt Ärzte aus Oldenburg und Passau gekommen. Bei dem als Kraniopharyngeom bezeichneten Tumor handelt es sich um eine gutartige Geschwulst an der Schädelbasis. Er beeinflußt häufig den Hypothalamus, ein Hirngebiet, das unter anderem den Appetit steuert. Viele der Patienten leiden an Heißhungerattacken. Sie kommen nachts nicht zur Ruhe. Tagsüber sind sie müde. Der damit verbundene Bewegungsmangel trägt stark zum Übergewicht bei. In die jüngste Studie wurden 79 Kinder und Jugendliche mit diesem Hirntumor einbezogen. Bei Speicheltests fand man einen verminderten Gehalt an Melatonin, wobei ein Zusammenhang mit Fettsucht und Schläfrigkeit bestand. Dies berichten Hermann Müller vom Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin des Klinikums Oldenburg und die anderen Forscher im "Journal of Clinical Endocrinology and Metabolism" (Bd. 87, S. 3993). Einige erwachsene Patienten nehmen inzwischen abends Melatonin ein. Ersten Beobachtungen zufolge begünstigt das den Schlaf. Tagsüber sind diese Patienten aktiver - eine Voraussetzung zum Abbau von Übergewicht.

F.A.Z.

 

 

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